Kein Geld für Nevermind-Baby

Im Streit um das Foto des nackten Babys auf dem Plattencover von Nirvanas «Nevermind-Album» haben Richter in Los Angeles die Forderung des Klägers vorerst abgewiesen. Der mittlerweile 30-jährige Mann hatte die ehemaligen Mitglieder der Grunge-Band verklagt, weil es sich seiner Meinung nach beim Coverfoto um Kinderpornografie handele. Das Bild auf dem Album zeigt ihn als nacktes Baby unter Wasser, wie er nach einer Dollarnote an einem Angelhaken taucht.

Die Anwälte der Band meinten, dass der Kläger Jahrzehnte von seiner Berühmtheit profitiert hat und als selbst ernanntes «Nirvana Baby» öffentlich auftrat. Sie forderten, die Klage abzuweisen. Weil er nicht fristgerecht bis 30. Dezember vor Gericht reagierte, wies Richter Fernando Olguin die Klage am Montag ab. In der Begründung räumt der Richter dem Kläger nun bis zum 13. Januar eine letzte Frist für eine erneute Beschwerde ein.

Laut Klagetext sah der Mann seine Genitalien auf dem mehr als 30 Millionen Mal verkauften Album der Band als «lasziv» dargestellt. Er verlangte von den Beklagten insgesamt eine Millionenentschädigung. Das Foto hätte bei ihm zu «extremer und dauerhafter emotionaler Belastung» geführt. Die Erfolgsaussichten des Klägers waren auch dadurch eingeschränkt, dass er das ikonische Motiv selbst mehrere Male mit Vergnügen nachgestellt hatte. Zuletzt sprang er 2016 zum 25. Jahrestag des Albums in einen Pool – allerdings mit Badehose. Auf seiner Brust ist zudem der Schriftzug «Nevermind» tätowiert.