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  • Unsere Wertung:
    🤘🤘🤘🤘🤘
  • Release-Datum:
    22.04.2022
  • Label:
    Nuclear Blast
Die Apokalyptischen Reiter

Wilde Kinder

Gerade mal gut ein dreiviertel Jahr nach ihrem eher unkonventionellen Improvisationsalbum
“The Divine Horsemen” melden sich DIE APOKALYPTISCHEN REITER mit ihrer nächsten Scheibe “Wilde Kinder” zurück. Das wirft natürlich unweigerlich die Frage auf, ob die Thüringer abermals einen musikalischen Schnellschuss auf die Hörerschaft loslassen würden oder ob sie zu bewährten Songwriting-Qualitäten zurückkehren? Und genau das dürften bereits beim eröffnenden „Wir sind zurück“ selig grinsend beantwortet sein und man möchte die heimische Anlage noch ein Stück weiter aufschrauben. Denn dieser Song ist nicht einfach nur ein für die Band urtypischer Opener, sondern ein Statement. Und das bezieht sich nicht nur auf die „Jawoll, da sind wir wieder!“-Lyrics, sondern vor allem auch auf die Mucke. Nummero zwei „Auf und nieder“ ist ein richtig feiner folkig angehauchter Rocker mit einem passenden Mut-Macher-Text. Und wieder kann man beim zweiten Mal Hören den Refrain problemlos mitsingen, das können die Herren halt unvergleichlich gut. „Folgt uns“ haut dann wieder so richtig auf die Glocke und gibt erneut mächtig Gas. Auch das düstere „Hört mich an“ mit seinem Industrial-Metal-Touch braucht sich nicht zu verstecken.  Zumal auch hier lobend zu erwähnen ist, dass Fuchs endlich wieder die volle Bandbreite seiner Stimme bedient. Und dann… hups… DIE APOKALYPTISCHEN REITER machen wieder Death Metal! „The Great Experience Of Ecstasy“ schlägt nämlich genau in diese Kerbe! Dieser Song könnte durchaus auch von einem Frühwerk stammen. Dann kommen noch „Franz Weiss“, „Die Freiheit ist eine Pflicht“, „Herz in Flammen“, „Brüder auf Leben und Tod“ und „Ich bin weg“ Man wartet irgendwie immer noch auf etwas Schwächeres, denn bis hierhin kratzt die Band verdammt hartnäckig an der Höchstnote.

Doch Song Nummer zwölf bringt ihn dann doch, diesen kleinen Bruch, diesen minimalen Qualitätsabfall. Um Missverständnissen gleich mal vorzubeugen: Das düstere und schwermütige „Ich nehm dir deine Welt“ ist alles andere als ein Ausfall, nur eben im Kontext der gesamten Scheibe nicht ganz so zwingend wie der Rest. Ein interessanter Song, absolut, aber dann eben doch vielleicht etwas zu lang geraten. Da ist es mal wieder, dieses berühmte kleine Haar in der Suppe. Es beeinflusst den superben Geschmack nicht wirklich, stört aber dann irgendwie doch ein bisschen. Und auch das abschließende balladeske „Ich werd bleiben“ kann das Schiff nicht vollends wieder auf Zehner-Kurs bringen. Hier werden die REITER nochmal so richtig schön melancholisch, und kaum einer Band gelingt das auf diese Art und Weise. Aber auch hier gilt, Songs dieser Art haben die Herren doch schon ein kleines bisschen besser hinbekommen. Alles in allem, macht das Album was es soll! Spaß!

Metalmaster Alf

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Haggefugg - Brennende Welt
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