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  • Unsere Wertung:
    🤘🤘🤘🤘🤘
  • Release-Datum:
    11.2021
  • Label:
    EPITAPH RECORDS
Converge & Chelsea Wolfe

Bloodmoon: I

„Bloodmoon: I“, das mittlerweile zehnte Studioalbum der Bostoner Hardcoreband Converge, erschien bereits im vergangenen November, zumindest digital und auf CD. Wer das Werk auf Vinyl haben wollte, musste sich bis Juni dieses Jahrs gedulden.

Mit der neuen Platte beschreiten Converge musikalisch neues Terrain, denn gewöhnlich ist die Band für ihre extreme Mischung aus Hardcore, Metal und Grindcore-Elementen sowie den Stimmbänder zerreißenden „Gesang“ von Frontmann Jacob Bannon bekannt. Für „Bloodmoon: I“ tat man sich mit der Sängerin Chelsea Wolfe, ihrem Mitmusiker Ben Chisholm sowie Stephen Brodsky zusammen. Letzterer ist nicht nur bei Cave In als Gitarrist und Sänger tätig, sondern war von 1997 bis 1998 Bassist bei Converge und wirkte am dritten Album „When Forever Comes Crashing“ mit.

Auf „Bloodmoon: I“ erwartet uns daher nicht das Chaos, das in seiner Brutalität alles wegbläst. Vielmehr bauen die sieben Musiker: innen eine gewaltige Wand aus Metal, Doom und Sludge, die Geschwindigkeit ist zugunsten der Atmosphäre gedrosselt und das lässt den Melodien genug Raum, um sich zu entfalten. Ja, richtig gelesen: Das Album weist einige Melodien auf, die nicht nur gewollt, sondern vor allem auch gekonnt sind. Besonders beim Gesang macht sich dies bemerkbar. Jacob Bannon hat natürlich genug Möglichkeiten, um sein markantes Fauchen und Schreien  unter Beweis zu stellen, doch es sind die gesanglichen Passagen, die hervorstechen; hier klingt Bannon oft  zerbrechlich und ruhig, also der krasse Kontrast zur üblichen Herangehensweise. Übertroffen wird dieser Part von Chelsea Wolfe, die durch das große melodische Spektrum ihrer Stimme jedem Track eine emotionale Tiefe beschert, deren Wirkung auch nach mehrfachem Durchhören nicht nachlässt. Produziert wurde das Album von Converge-Gitarrist Kurt Ballou, der bereits für Bands wie Every Time I Die, Code Orange oder The Dillinger Escape Plan an den Reglern gesessen hat. Das Artwork des Albums wurde von Jacob Bannon entworfen.

Zusammenfassend bekommt man mit diesem Album elf Songs kredenzt, die in viele Kerben einschlagen und damit eine Vielzahl an Hörer: innen abholen. Der wilde Genremix bietet melodische Schönheiten wie „Coil“ oder „Failure Forever“, aber auch harte Brecher wie „Tongues Playing Dead“ und „Viscera Of Men“, das wie ein klassischer Converge-Track beginnt und dann abrupt in waberndem Sludge gefangen bleibt. Hier darf bedenkenlos reingehört und zugegriffen werden. Für mich persönlich ist „Bloodmoon: I“ das Album des vergangenen Jahres und sogar eine zehnstündige Reise (in eine Richtung!) im Regionalverkehr wert – doch dazu lest ihr unter Umständen an anderer Stelle mehr.

Bennywise

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